Der eine „Pieks“, der Leben rettet

Jede Blutspende rettet Leben – und genau deswegen organisiert der Blutspendedienst des BRK regelmäßig Blutspendetermine in den einzelnen Kreisverbänden. Wie ein solcher Termin abläuft und wie man selbst Blutspender oder ehrenamtlicher Helfer werden kann, erklärt Thomas Grätz, Leiter der Servicedienste beim Kreisverband Straubing-Bogen.

Das Schicksal kann jeden treffen: egal ob in Form eines Unfalls im Straßenverkehr oder einer Erkrankung. Wer hier selbst betroffen ist oder um das Leben eines Angehörigen oder Freundes bangt, ist über jede Hilfe froh. Und wenn der Patient eine Bluttransfusion braucht, dann kann fast jeder helfen, dieses Leben zu retten – nämlich mit einer Blutspende. Wer mindestens 18 Jahre alt ist, mindestens 50 Kilogramm wiegt, vor der Spende genug gegessen und viel getrunken hat und in Bezug auf seine körperliche Gesundheit als Spender infrage kommt, ist immer herzlich eingeladen. 

Wer kann überhaupt Blut spenden?

Aber: Woher weiß ich, ob ich gesundheitlich für eine Blutspende geeignet bin? Dafür hat Thomas Grätz gleich mehrere Antworten: „Beim Blutspendedienst gibt es eine kostenlose Spender-Hotline die unter der Nummer 0800 11 949 11 erreichbar ist. Dort kann man sich direkt informieren oder sich sogar zu einem Arzt weiterverbinden lassen. Auch im Internet gibt es auf der Homepage des Blutspendedienstes des Bayerischen Rotes Kreuzes (www.blutspendedienst.com)  viele Informationen, die die eine oder andere Unklarheit bereits beseitigen können.“ 

Die genauste Antwort erhält man jedoch direkt vor Ort. Und das funktioniert genauso einfach, wie es klingt, berichtet Grätz: „Das Angebot ist ganz niederschwellig: Wenn du heute Bock hast und dich gesund fühlst, dann komm‘ doch einfach rein und probier’s aus!“ Deshalb finden die Blutspenden regelmäßig in großen öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Veranstaltungshallen oder Turnhallen statt. 

Wie läuft eine Blutspende ab?

Wer Blut spenden möchte, gibt an der Anmeldung seine Kontaktdaten an und erhält den Fragebogen zu seinem gesundheitlichen Zustand, den er selbst ausfüllt. Der potenzielle Spender wird dann anschließend weiter ins Labor geschickt. Hier wird neben der Blutgruppe auch der Hämoglobinwert, auch HB-Wert genannt, bestimmt. Wenn letzterer stark von den Sollwerten abweicht, wird der Spender nicht zur Blutspende zugelassen. Manchmal ist das auch nur eine reine Vorsichtsmaßnahme, erklärt Thomas Grätz: „Das Blut muss für den Empfänger passend sein. Lieber laden wir einmal jemanden von der Spende aus, weil er heute seinen HB-Wert nicht hält, und sagen: Bitte komm‘ doch in den nächsten zwei Monaten wieder. Bis dahin könntest du dich vielleicht anders ernähren, um deinen Wert zu verbessern, oder beim Hausarzt vorbeischauen.“

Ein kleiner Prozentsatz wird hier also schon aussortiert – für alle anderen geht es jetzt weiter zum Arztgespräch. „Im Arztgespräch geht man den Fragebogen, den jeder bei der Anmeldung erhalten hat, von oben bis unten durch. Alles, was man freilässt, kann man hier mit dem Arzt besprechen“, so Grätz. Außerdem stellt der Arzt weitere Fragen – hier geht es zum Beispiel um die letzte Impfung oder aktuell um das Thema Corona.

Nach bestandenem Gesundheitstest findet die eigentliche Spende statt: Ein medizinischer Fachangestellter platziert die Nadel in der Armbeuge. Jetzt ist Geduld angesagt, erklärt Grätz: „Es werden 500 Milliliter Blut entnommen. Der Beutel muss ganz voll sein. Das dauert zwischen sieben und 15 Minuten.“ Nach Entnahme der Nadel erhält der Spender einen Druckverband und bleibt noch einige Minuten auf der Liege, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Jeder Spender erhält vom Kreisverband noch eine kleine Verpflegung bzw. einen Verpflegungsgutschein und ein Geschenk als Dank für die Spende. Bis zur nächsten möglichen Spende muss noch eine kleine Wartezeit überbrückt werden: Männer dürfen pro Jahr maximal sechsmal Blutspenden, Frauen nur viermal.

Was passiert mit dem Blut nach der Spende?

Für den Spender ist die „Mission Leben retten“ nun erst einmal erledigt – für den Beutel mit seinem Blut beginnt die Reise jedoch gerade erst, erzählt Grätz: „Der Blutspendedienst bringt das Blut in ein Institut, wo es dann weiterverarbeitet wird. Das Blut wird in seine Bestandteile zerlegt.“ Dadurch rettet eine Blutspende gleich mehrere Leben: Denn aus dem Blutplasma werden Medikamente (v.a. für die Krebstherapie) hergestellt, die Roten Blutkörperchen (Erythrozyten) werden für Patienten mit hohem Blutverlust benötigt und die Blutplättchen (Thrombozyten) sorgen für eine schnellere und bessere Blutgerinnung.

Blut ist übrigens „nicht lange haltbar“: Die Blutplättchen können zum Beispiel maximal vier Tage nach der Spende übertragen werden. Deshalb muss regelmäßig Blut gespendet werden. Bei Thomas Grätz im Kreisverband Straubing-Bogen finden im Jahr ungefähr 60 Blutspendetermine an verschiedenen Orten statt, zu Hochzeiten waren es sogar einmal mehr als 70. Die Termine bestimmt hier nicht der Kreisverband selbst, erklärt Grätz: „Der Blutspendedienst hat die Terminhoheit – er legt also fest, wann, wie und wo die Termine stattfinden.“ Diese gemeinnützige Organisation regelt nicht nur bayernweit alle Termine für die einzelnen Blutspenden, sondern betreibt auch Labore und Forschungszentren und versorgt die einzelnen Kliniken und Krankenhäuser mit dem gespendeten Blut.

Ein großes Team mit vielen Aufgaben

Von den rund 680 Mitarbeitern des Blutspendedienstes sind bei Thomas Grätz im Kreisverband Straubing-Bogen rund 10 bis 15 Personen – alle mit medizinischer Ausbildung – an jedem Blutspendedienst vor Ort. „Wir als Kreisverband unterstützen den Blutspendedienst mit unseren ehrenamtlichen Helfern vor Ort, die dann beispielsweise die Registrierung, teilweise das Labor und die Präsent-Ausgabe nach dem Termin organisieren.“  Über freiwillige ehrenamtliche Helfer freut sich das BRK immer – natürlich auch bei der Blutspende. 

Und wer diesen Weg einschlägt, findet nicht selten seine Leidenschaft fürs Helfen – darüber freut sich das Team rund um Thomas Grätz: „Das Ehrenamt bei der Blutspende ist ein guter Einstieg in die Bereitschaft. Wer als ehrenamtlicher Helfer bei den Blutspenden mithilft, kann über das BRK auch Fortbildungen absolvieren und dann zum Beispiel in den Sanitätsdienst einsteigen.“ Doch Grätz schätzt auch die Einsatzbereitschaft jedes einzelnen Spenders. Besonders groß ist beim Team und bei den Spendern immer die Vorfreude auf die Ehrungen. Denn hier wird ganz deutlich, was manche Spender leisten: „Wir hatten teilweise schon Spender, die sogar über 200 Mal Blut gespendet haben. Das ist schon sehr beeindruckend.“

Doch trotz so großer Zahlen bleibt es immer noch dabei: Genug Spenden gibt es nie – jede Spende zählt. Thomas Grätz und seine Kollegen der Kreisverbände und des Blutspendedienstes werden deshalb nicht müde, Menschen zum Leben retten zu animieren: „Es piekst nur einmal – und dann hat man schon jemandem geholfen!“


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Version: 1.0 - Stand: 17.04.2018

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