Der richtige Schlüssel öffnet alle Türen

Mit 40 das Arbeitsleben komplett umkrempeln – das erfordert einiges an Mut. Susanne hat es trotzdem gewagt und eine Ausbildung zur Altenpflegekraft begonnen. Nicht selten kommt es vor, dass sie an ihrem neuen Arbeitsplatz als „die fröhliche Susanne“ bezeichnet wird. „Hier geht’s mir einfach gut!“, sagt sie lachend, „Ich habe meinen Platz gefunden.“

Dabei verlief ihr Leben zuerst in eine ganz andere Richtung: Während der Großteil ihrer Klassenkameraden von der Schule aus direkt ins Berufsleben wechselte, gründete Susanne eine Familie und hat mittlerweile vier Kinder. Irgendwann machte sie sich dann selbstständig, eröffnete ihr eigenes Nagelstudio. „Das lief echt gut“, erinnert sie sich, „aber ich war immer irgendwie unzufrieden, weil sich meine Arbeit nicht sinnvoll anfühlte.“

Der Traumjob wird zur Realität

Als ihr jüngstes Kind dann alt genug war, fasste Susanne einen Entschluss: Das konnte es noch nicht gewesen sein, sie brauchte einen beruflichen Neuanfang. Es sollte ein sozialer Beruf werden, da war sie sich sicher. Mit älteren Menschen zu arbeiten konnte sich Susanne auch sehr gut vorstellen – „Senioren waren schon immer meine Lieblingsmenschen“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Ein Praktikum brachte dann Gewissheit: Der Job der Altenpflegekraft interessierte sie, die Atmosphäre beim BRK fand sie schön. Hier wollte sie hin.

Der Start war für Susanne aber nicht gerade einfach: 2018 begann sie mit einem Helferjahr – ein komplettes Jahr ohne Lohn. Doch die Familie hielt zusammen, erinnert sich Susanne: „Ich bekam so viel Unterstützung. Mein Mann hat immer wieder gesagt, dass wir das gemeinsam schaffen und ich die Umorientierung machen soll, wenn es das richtige für mich ist.“ Und daran, dass sie hier richtig war, zweifelte Susanne keinen Moment: Sie fand in ihrer Arbeit einen Sinn, der Job füllte sie aus.

Susanne zaubert mit Kreativität und Einfallsvermögen

Nach dem Helferjahr stieg Susanne als Auszubildende zur Altenpflegekraft direkt im zweiten Lehrjahr ein. Seit Beginn ihrer Ausbildung im September 2019 lernt sie verschiedene Stationen kennen, arbeitet eigenverantwortlich und lernt jeden Tag Neues. Ab und zu drückt sie auch nochmal die Schulbank für den theoretischen Teil der Ausbildung oder ist gemeinsam mit einer Fachkraft im ambulanten Dienst unterwegs. Doch am liebsten ist sie auf ihrer Station. „Man kriegt hier so viel Feedback und baut eine Beziehung zu den Bewohnern auf“, sagt sie. „Den Senioren fällt es leicht, sich mir zu öffnen und mir fällt es leicht, ihnen zuzuhören.“

Das hat Susanne vor allem bei Demenzpatienten bemerkt: Wenn sie traurig sind, findet Susanne oft einen Weg, sie zum Lachen zu bringen. Den Schlüssel für diesen Erfolg hat sie in der Vergangenheit der Senioren gefunden: „Man muss sich auf die Leute einlassen, muss sehen wer sie sind und was sie ausmacht.“ Dabei lässt sich Susanne immer wieder etwas Neues einfallen: Einmal begrüßte sie eine ehemalige Lehrerin mit einem Knicks und den Worten „Grüß Gott, Madame! Darf ich Sie ans Waschbecken begleiten?“. Das zauberte schnell ein Lächeln aufs Gesicht der Seniorin: „Oh, heute sind wir aber vornehm! Sehr gerne!“, antwortete sie und Susanne spürte, dass sie der Dame mit dieser kleinen Geste den Tag enorm versüßt hatte. „Immer klappen solche kleinen Kniffe natürlich nicht“, sagt sie, „aber jeder Versuch zählt.“

Das Team zählt

So viel Liebe zu den Senioren auch in Susanne steckt – auch das Loslassen musste sie lernen. Es kommt vor, dass die Schicksale der Bewohner durch Susannes Kopf kreisen und sie nicht mehr loslassen wollen. „Aber dann sage ich mir: Sie haben alle ihr Leben gelebt. Du kannst nichts ändern – du kannst ihnen nur den letzten Abschnitt ihres Lebens verschönern.“ Daraus schöpft sie ihre Kraft. Denn für Susanne zählt die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit: Sie spürt, dass sie gebraucht wird, geht jeden Abend mit dem Gedanken nach Hause, etwas erreicht zu haben und jeden Tag aufs Neue gebraucht zu werden. „Das tut einfach gut!“, sagt sie.

Das große Plus in Susannes Job ist außerdem die Zusammenarbeit mit ihren Kollegen, bestätigt sie: „Ich habe ein super Team gefunden und kann und darf von Jedem lernen.“ Dass bei ihr als Auszubildende noch nicht immer jeder Handgriff sofort sitzt, nimmt ihr hier keiner übel. „Statt Druck zu kriegen wird mir öfter gesagt, dass ich es ruhig angehen lassen soll – ich bin ja schließlich Azubi, und niemand ist einem Azubi böse, wenn er eine Frage stellt oder etwas nicht kann. Dafür ist man ja schließlich Azubi“, sagt sie. Jeden Tag schaut sie sich Neues bei ihren Kollegen ab und lernt Stück für Stück alles, was in diesem Beruf wichtig ist. Die neuen Erkenntnisse und der Austausch mit den Kollegen spornen Susanne immer wieder an und begeistern sie für ihren Beruf: „Es macht eben einfach einen riesigen Unterschied, wenn man sich auf seine Kollegen und die Arbeit freut und sich an seinem Arbeitsplatz zu Hause und gut aufgehoben fühlt.“


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Version: 1.0 - Stand: 17.04.2018

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