Ein Helfer, der Andreas Leben veränderte

Halloween im Jahr 1998 wurde für Andrea wirklich zu einem Albtraum. Der Horror traf sie, als sie gemeinsam mit fünf weiteren Personen in einem Van auf dem Weg nach Hause war. Ein Wagen kam ihnen entgegen, schlitterte bedrohlich und unkontrolliert über die Straße und rammte sie schließlich mit mehr als 100 Stundenkilometern frontal.

Der Fahrer hatte zu diesem Zeitpunkt mehr als zwei Promille Alkohol im Blut. Andrea, die damals im siebten Monat schwanger war, kann sich an alles, was nach dem schrecklichen Aufprall passierte, nur noch bruchstückhaft erinnern. Ihre Instinkte übernahmen die Kontrolle und mit letzter Kraft schlug sie mit dem Kopf die Seitenscheibe des Autos ein, um ihre Kinder aus dem Wrack zu befreien. Sie selbst war mit zerschmetterten Beinen im Stahlgerippe des Wagens eingeklemmt. 

Dann loderten Flammen aus dem Motorraum und ein roter Schleier fiel über ihre Augen. Das Einzige, das noch zu ihr durchdrang und das sich auf ewig in ihre Gedanken einbrennen sollte, war ein Sanitäter, der plötzlich in ihrem Sichtfeld auftauchte. Der Mann stand fest wie ein Fels inmitten des Infernos und sprach ihr Mut zu: „Es wird alles gut, wir tun alles für sie!“ Danach verschwammen die Ereignisse. Andrea wurde tatsächlich aus dem Wrack befreit und mit dem Helikopter ins Klinikum geflogen.

Bleibende Erinnerungen auf dem Weg zurück ins Leben

Der Weg zurück in die Normalität war anschließend ein langer: Erst die Sorge um ein schwerverletztes Kind und dann der eigene Reha-Prozess. Denn bei dem Unfall hätte Andrea um ein Haar beide Beine verloren. Nachdem die ehemalige Wellness-, Fitness- und Sportmassagen-Therapeutin die ersten großen Schritte zurück in ein normales Leben machen konnte, formte sich in ihrem Kopf ein immer deutlicher werdender Gedanke: „Ich will zum BRK, ich will etwas zurückgeben“. Denn das Bild des Sanitäters, der ihr in der dunkelsten Stunde ihres Lebens neuen Mut gab, ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Es folgte eine Anstellung in Teilzeit in einem Altenheim. „Mit Menschen arbeiten war schon immer meins“, erinnert sich Andrea. Als dann ihre Kinder ein entsprechendes Alter hatten, entschied sie sich für den kompletten Quereinstieg beim BRK. Und, gesagt getan: Nach einem RDH Kurs wurde sie 2017 direkt ins „kalte Wasser“ in der Rettungswache in Parsberg geworfen. Seitdem ist Andrea selbst im Rettungswagen unterwegs, und sie liebt ihren Beruf. „Wenn man selbst solche Erfahrungen wie ich gemacht hat, dann weiß man, wie wichtig diese Arbeit ist.“ Andrea weiß, wovon sie spricht und ist jeden Tag aufs Neue beeindruckt: „Ich freue mich einfach, dass ich helfen darf.“

Auch für sie ist die Vielfalt der täglichen Einsätze das Besondere an ihrer Arbeit beim BRK. Den normalen Einsatz gibt es quasi nicht – vom Einfangen entflohener Pferde auf der Autobahn bis hin zur Trauerbegleitung von Angehörigen kann alles dabei sein. „Ich habe natürlich auch schon mitgeweint“, erinnert Andrea sich an die besonders tragischen Fälle, mit denen sie konfrontiert wird. Aber auch das gehört zum Alltag eines Rettungssanitäters – und für Andrea kommt nichts mehr anderes in Frage.

"Das tut mir bis heute leid"

Den Sanitäter, der ihr damals aus dem brennenden Wrack geholfen hat, hat sie übrigens leider nie wieder gefunden. „Ich habe alles versucht, aber damals ging alles so schnell und ich hatte nach dem Unfall den Kopf einfach wo anders.“ Leider konnte den Mann auf ihre Anfrage hin niemand mehr identifizieren. Das tut Andrea bis heute leid, denn sie verdankt ihm nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch ihre berufliche Bestimmung.


Infomaterial anfordern

Datenschutzinformationen anzeigen

Datenschutzinformation über die Zusendung von Interessenteninformation

1.    Verantwortliche Stelle für die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten ist das

Bayerisches Rotes Kreuz
Landesgeschäftsstelle
Garmischer Str. 19-21
81373 München
Telefon: 089 / 9241-0
info@brk.de

2.    Unseren Datenschutzbeauftragter erreichen Sie unter o.g. Postadresse oder unter
datenschutz@lgst.brk.de.

3.    Der Zweck der Verarbeitung ist die Zusendung des angeforderten Informationsmaterials.

4.    Hierzu speichern wir Ihre Namens- und Adressdaten und ggf. Ihre E-Mail-Adresse für den elektronischen Versand.

5.    Ihre personenbezogenen Daten werden intern an die Stelle weitergeleitet, die für den Versand des angeforderten Informationsmaterials zuständig ist.

6.    Nach Versand der Unterlagen löschen wir Ihre personenbezogenen Daten.

7.    Sie haben
a.    ein Recht auf Auskunft seitens des Verantwortlichen über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten
b.    ein Recht die Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung zu verlangen sowie Widerspruch gegen die Verarbeitung einzulegen
c.    das Recht sich bei der Aufsichtsbehörde, dem Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz, Postfach 22 12 19, 80502 München, zu beschweren.

Version: 1.0 - Stand: 17.04.2018

Es dauert momentan etwas länger!

Derzeit kann es zu einer Verzögerung der Bearbeitung eingehender Nachrichten und Anfragen des Infomaterials kommen.

Wir bitten um Verständnis!

Ihr BRK-Team