Wenn ein Ehrenamt zur Leidenschaft wird

Wo Schwimmbäder, Badeseen oder auch Teichgebiete sind, ist die Wasserwacht meist auch nicht weit. Denn das oberste Ziel dieser ehrenamtlichen BRK-Organisation ist es, den Ertrinkungstod zu bekämpfen. Wie breitgefächert dieses Einsatzgebiet ist und warum dieses Ehrenamt mehr als nur ein Hobby ist, erzählt Gerald Riederer von der Wasserwacht Waldsassen im Kreisverband Tirschenreuth.

Von klein auf bei der Wasserwacht

Wer Gerald nach seinem Zuständigkeitsbereich bei der Wasserwacht fragt, erhält nicht nur eine Antwort, sondern gleich eine ganze Aufzählung: Er ist technischer Leiter der Ortsgruppe Waldsassen und der Kreiswacht Tirschenreuth, Teil der Lehrgruppe Rettungsschwimmer im Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz, Einsatzleiter im Wasserrettungsdienst, Ausbilder für Schwimm-Anfänger und im Bereich Erste Hilfe, Instruktor in der Ausbildung für AED Frühdefibrillation und ausgebildeter Wasserretter. Das alles erfordert natürlich einiges an Zeit: Geschätzte 60 Stunden verbringt Gerald jeden Monat mit Trainings, Kursen, Einsätzen, Sitzungen, Organisatorischem und allem, was sonst noch anfällt.

Seine Leidenschaft für die Wasserwacht möchte er aber trotz des hohen Zeitaufwands nie missen. Kein Wunder: Denn Gerald ist schon fast sein ganzes Leben lang bei der Wasserwacht, erzählt er: „Meine Eltern wollten, dass ich genau wie mein Bruder Fußball spiele. Das war aber überhaupt nichts für mich – und dann haben wir eben gemeinsam nach Alternativen gesucht.“ Die Wasserwacht zog den damals Sechsjährigen schnell in ihren Bann und sollte ihn auch nicht mehr loslassen. Von der Kindergruppe wechselte er in die Jugend-Wasserwacht. „Die Jugend trainiert zwei Stunden pro Woche, wir mischen zwischen die Trainings im Wasser auch regelmäßig Theorieblöcke“, erklärt Gerald Riederer.

Viele mögliche Wege für das Engagement

Wenn die Jugendlichen dann erwachsen werden, hoffen die Wasserwachtler natürlich darauf, dass sie denselben Weg einschlagen wie Gerald. Denn die Grundausbildung zum Wasserretter (ca. 40-50 Stunden), die die Eintrittskarte in die Einsatzgruppe der Wasserwacht ist, ist bereits ab 16 Jahren möglich. Die Voraussetzungen für diese Ausbildung sind ein Erste-Hilfe-Kurs, das Rettungsschwimmer-Abzeichen und das Abzeichen „Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst“. „Wer da schon in der Jugend einsteigt, hat es natürlich leichter. Aber selbstverständlich können auch Erwachsene bei uns einsteigen ­– wir freuen uns über jeden, der helfen möchte“, sagt Gerald Riederer.

Wer die Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich in verschiedenen Bereichen spezialisieren und außerdem auch in die Jugendarbeit oder in die Durchführung von Schwimmkursen einsteigen. Im Bereich Wasserrettung gibt es zum Beispiel den Bootsführerschein (ca. 60-80 Stunden) und Lehrgänge zu Themen wie Tauchunfällen oder auch zum Umgang mit Einsätzen im Fließgewässer. Wer gut ausgebildet ist, trägt ab jetzt auch Verantwortung: Denn die Wasserwacht ist quasi in Dauer-Bereitschaft, erklärt Gerald: „Wir haben einen Alarmplan. Wenn die integrierte Leitstelle uns anfordert, dann rücken wir aus.“ Meistens geht es dann zu Bade- oder Eisunfällen, aber auch Tauch- und Bootsunfälle gehören zum Einsatzgebiet der Wasserwacht.

 

Rückschläge und Erfolge

„Außerdem werden wir zu Vermisstensuchen dazugerufen, wenn sich im Suchgebiet Teiche oder Seen befinden und die Möglichkeit besteht, dass sich die vermisste Person im Wasser befinden könnte“, sagt Gerald. An einen solchen Einsatz erinnert er sich noch sehr gut: Es ist noch nicht so lange her, dass er und seine Kollegen zu einer Personensuche gerufen wurden. Die Habseligkeiten der gesuchten Person wurden am Ufer eines Teichs gefunden – und im Wasser entdeckten die Retter schließlich den leblosen Körper. „Das geht einem natürlich schon nah, weil es eben persönliche Schicksale sind. Aber für uns Einsatzkräfte bietet das BRK zum Glück gute Möglichkeiten, das Erlebte bei Bedarf aufzuarbeiten.“

Leider gehört es auch zur Arbeit der Wasserwacht, dass es ab und an Einsätze gibt, in denen für die Betroffenen jede Hilfe zu spät kommt. Selbstverständlich überwiegt aber die Anzahl der Menschen, denen die Wasserwachtler durch ihren Einsatz helfen können. Das fängt schon bei den allerkleinsten an: In den Schwimmkursen bringen Gerald und seine Kollegen zahlreichen Kindern das Schwimmen bei. Auch in Schwimmbädern und an Badeseen sorgen die Wasserwachtler für Sicherheit und sind schnell zur Stelle, wenn es einmal brenzlig wird und der mobile Wasserrettungsdienst und die Umweltschutz-Truppe sind immer abrufbereit. Dazu kommt noch die Jugendarbeit und die Organisation von Veranstaltungen.

 

Das Team hält zusammen

Damit das alles funktionieren kann, sind viele helfende Hände nötig. „Wir freuen uns deshalb über jede Unterstützung: Egal ob aktive Einsatzkräfte, Helfer in der Kinder- und Jugendarbeit, Familienangehörige die zum Beispiel beim Aufbau oder bei der Durchführung von Veranstaltungen helfen und natürlich auch Passivmitglieder, die uns finanziell unter die Arme greifen“, sagt Gerald Riederer. So sind jedes Jahr Ausflüge und Aktionen für den Nachwuchs und auch selbst organisierte Veranstaltungen möglich, die den Wasserwachtlern nicht nur viel Spaß machen, sondern als wichtige Einnahmequelle auch Ausrüstung, Jugendarbeit und nötige Anschaffungen finanzieren.

 Dass die Gruppe so zusammenhält, macht den Gerald Riederer stolz. Für ihn ist die Wasserwacht schon lange mehr als nur ein Hobby oder Ehrenamt: „Fast mein gesamter Freundeskreis besteht aus Wasserwacht-Kollegen.“ Das Team funktioniert privat und im Einsatz – ein großer Pluspunkt, wie Gerald findet: „Wir wissen einfach, dass wir uns aufeinander verlassen können und kennen uns gegenseitig ganz genau. Das hilft enorm, um persönliche Grenzen nicht zu überschreiten und jeden nach seinem Können einzusetzen.“


Infomaterial anfordern

Datenschutzinformationen anzeigen

Datenschutzinformation über die Zusendung von Interessenteninformation

1.    Verantwortliche Stelle für die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten ist das

Bayerisches Rotes Kreuz
Landesgeschäftsstelle
Garmischer Str. 19-21
81373 München
Telefon: 089 / 9241-0
info@brk.de

2.    Unseren Datenschutzbeauftragter erreichen Sie unter o.g. Postadresse oder unter
datenschutz@lgst.brk.de.

3.    Der Zweck der Verarbeitung ist die Zusendung des angeforderten Informationsmaterials.

4.    Hierzu speichern wir Ihre Namens- und Adressdaten und ggf. Ihre E-Mail-Adresse für den elektronischen Versand.

5.    Ihre personenbezogenen Daten werden intern an die Stelle weitergeleitet, die für den Versand des angeforderten Informationsmaterials zuständig ist.

6.    Nach Versand der Unterlagen löschen wir Ihre personenbezogenen Daten.

7.    Sie haben
a.    ein Recht auf Auskunft seitens des Verantwortlichen über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten
b.    ein Recht die Löschung oder Einschränkung der Verarbeitung zu verlangen sowie Widerspruch gegen die Verarbeitung einzulegen
c.    das Recht sich bei der Aufsichtsbehörde, dem Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz, Postfach 22 12 19, 80502 München, zu beschweren.

Version: 1.0 - Stand: 17.04.2018

Es dauert momentan etwas länger!

Derzeit kann es zu einer Verzögerung der Bearbeitung eingehender Nachrichten und Anfragen des Infomaterials kommen.

Wir bitten um Verständnis!

Ihr BRK-Team