Zwei berufliche Neustarts, viele neue Chancen

Christina und Karin haben das „Abenteuer Berufswechsel“ gewagt und sich für eine Umschulung zur Pflegefachkraft entschieden. Das erste Ausbildungsjahr in der neuen Generalistischen Pflegeausbildung haben sie bereits hinter sich – Zeit also, das vergangene Jahr einmal Revue passieren zu lassen! Im Interview sprechen die beiden offen über ihren Weg in die Pflege, die Hürden, die sie in ihrer Ausbildung meistern und auch, warum sie ihre Entscheidung für die Pflege keine Sekunde bereuen.

Wenn man Christina und Karin noch vor ein paar Jahren davon erzählt hätte, dass sie einmal als angehende Pflegefachkräfte in einem Seniorenheim arbeiten würden, dann hätte man von beiden wohl sehr überraschte Blicke kassiert. Denn eigentlich hatten sie sehr unterschiedliche berufliche Wege weit weg von diesem Beruf eingeschlagen, bevor sie sich dafür entschieden, in die Pflege zu gehen. Aber Schritt für Schritt: Gedanklich springen die beiden noch einmal zurück in ihr Leben vor ein paar Jahren.

Der Weg zum Berufswechsel

Christinas einstiger Arbeitsplatz: Ein Schreibtisch in einem regionalen Amt. Der Job ist krisensicher und gut, eigentlich passt alles. Trotzdem merkt Christina, dass sie immer unglücklicher wird, erinnert sie sich: „Die Bürokratie in einem Amt, Anträge ausfüllen – ich konnte damit einfach nichts mehr anfangen.“ Immer wieder spielt sie mit dem Gedanken, ihren Job zu wechseln. Aber wohin sollte es gehen? Welche Umschulung würde für sie passen? Lange wusste Christina keine Antwort auf diese Fragen. Doch dann tritt in ihrem Familienkreis ein Pflegefall auf. Die Familie erhält Unterstützung vom ambulanten Pflegedienst – und dabei merkt Christina immer mehr: Das ist der Job, den sie ausprobieren möchte!

Und auch Karin hat erst durch einen Zufall in die Pflege gefunden. Eigentlich arbeitete sie in einem Kindergarten – als die Corona-Pandemie startete, wurde sie jedoch im Katastrophenschutz eingesetzt. Ihr neuer Arbeitsort beim Katastrophenschutz ist das Seniorenheim „Haus Frohnwiesen“ in Plößberg (Kreisverband Tirschenreuth). Und je länger Karin hier ist und das Haus, die Bewohner, das Pflegepersonal und deren Arbeit kennenlernt, desto mehr wächst in ihr die Begeisterung für die Arbeit in der Pflege. „Hier habe ich herausgefunden, dass mir besonders die Arbeit mit Pflegebedürftigen wirklich eine Herzensangelegenheit ist“, erinnert sich Karin. Somit war die Entscheidung für eine Ausbildung in der Pflege gefallen – und für Karin war es auch sofort klar, dass sie diese auch genau hier im „Haus Frohnwiesen“ absolvieren wollte: „Einfach, weil ich das Konzept richtig gut finde, das hier umgesetzt wird!“

Zurück ins Azubi-Leben

Beide bewerben sich also für die Generalistische Pflegeausbildung – und werden so trotz ihrer bisher so verschiedenen beruflichen Wege Arbeitskolleg*innen. Für sie beginnt nun der normale Azubi-Alltag. Dass sie nach einigen Jahren im Berufsleben wieder die Schulbank drücken und nochmal ganz von vorne starten, war für beide ein Abenteuer. Wieder ins Lernen hineinzukommen und auch in der Praxis tagtäglich so viel Neues zu lernen, beschreiben Karin und Christina als „sehr anstrengend“ und „herausfordernd“ – aber trotzdem sind sich beide einig, dass sich das alles auf jeden Fall lohnt und sie sich in ihrem neuen Beruf mehr als wohl fühlen.

 

Diese Begeisterung über ihren Job wird schnell deutlich, wenn Christina und Karin von ihrem ersten Ausbildungsjahr erzählen, das sie vor wenigen Monaten abgeschlossen haben: „Wir durften bereits sehr viele Basics und auch einiges an Theorie lernen. In unserem ersten Jahr hatten wir drei-, vier- oder fünfwöchige Berufsschul-Blöcke, waren blockweise hier in der Einrichtung und hatten auch schon einen Einsatz im Krankenhaus. Wir durften also schon viel sehen und lernen.“, berichtet Karin. Und auch Christina schwärmt von der Vielfalt in ihrer Ausbildung. Besonders der Einblick in die Arbeit im Krankenhaus hat es ihr angetan: „Ich durfte bei mehreren Geburten dabei sein – sowohl bei einem Kaiserschnitt als auch bei natürlichen Geburten. Es war so schön, das Lachen zu sehen, wenn das Kind dann auf der Welt ist und der Mama zum ersten Mal in den Arm gelegt wird.“

Vorfreude auf mehr

Auch im zweiten und dritten Jahr ihrer Ausbildung werden Christina und Karin sechs weitere externe Einsätze und viele Stationen im Seniorenheim selbst durchlaufen. „Ich bin schon gespannt auf die Pädiatrie oder Psychiatrie“, verrät Karin. Dass sie in der neuen generalistischen Pflegeausbildung so viele Bereiche kennenlernen dürfen, wissen beide sehr zu schätzen. „Rein theoretisch könnten wir uns in unserer Ausbildung auf die Bereiche Kinderkrankenpflege oder Altenpflege spezialisieren, aber wir bleiben in der Generalistik – einfach, weil man damit so viele Möglichkeiten hat“, erklärt Christina. Die neue Generalistische Pflegeausbildung ist ein Zusammenschluss der drei Ausbildungsberufe in den Bereichen Gesundheits- & Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und der Altenpflege. Christina, Karin und ihre Azubi-Kollegen lernen nun alle diese Bereiche in ihrer Ausbildung kennen.

 

Und genauso vielfältig wie die Generalistische Pflegeausbildung selbst sind auch die Wege, die für die beiden nach ihrem Abschluss offenstehen: Weiterbildungen zur Praxis-Anleitung, Wohnbereichsleitung oder in anderen Bereichen, die Arbeit in Seniorenheimen, Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen oder sogar ein Pflegestudium ist möglich. Wo sehen sich Christina und Karin nach ihrer Ausbildung? „Erst einmal steht natürlich das Bestehen des Examens im Vordergrund. Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, danach noch Weiterbildungen zu machen. Aber in welche Richtung das geht, weiß ich aktuell noch nicht sicher“, verrät Christina. Und auch Karin pflichtet ihr bei: „Es stehen uns ja alle Wege offen und ich kann mir eine Weiterbildung auch durchaus vorstellen – vielleicht sogar zur operationstechnischen Assistentin? Aber das werde ich erst entscheiden, wenn das Examen durch ist.“

Für mich ist das BRK mittlerweile wie eine zweite Familie.

Karin, Auszubildende

Anstrengung, die sich mehr als lohnt

Genug Zeit für diese Entscheidung bleibt den beiden noch: Ihnen steht noch das zweite und dritte Ausbildungsjahr bevor. So sehr sich Christina und Karin auch auf diese Zeit und die vielen neuen Erlebnisse und Kenntnisse freuen, so sind sie auch froh, wenn sie die Ausbildung einmal hinter sich gebracht haben. Denn die zehrt manchmal ganz schön an ihren Nerven. Christina, die zweifache Mutter ist, zählt auf: „Schule, Lernen, Schichtdienst, Familie, Haushalt – da bleibt einiges auf der Strecke. Aber da muss man halt einfach einmal zurückstecken – man weiß ja, wofür man es macht!“ Karin nickt und bestätigt: „Man braucht auf jeden Fall Ehrgeiz und Durchhaltevermögen.“ Auch die Unterstützung ihrer Familie und Kollegen gibt den beiden viel Halt. Karin kennt diese Kollegialität beim BRK schon lange, erzählt sie: „Ich bin schon lange ehrenamtlich beim BRK tätig. Man verbringt viel Zeit mit den Kollegen und hat immer jemanden, den man um Rat fragen kann – für mich ist das BRK deshalb mittlerweile wie eine zweite Familie.“

 

Der wichtigste Grund, warum beide ihren Wechsel in die Pflege auf keinen Fall bereuen, sind aber für Karin und Christina die Patienten und Seniorenheim-Bewohner selbst. Karin ist vor allem eine Situation im Gedächtnis geblieben, die ihr zeigte, wie wertvoll ihre Arbeit als Pflegekraft eigentlich ist. Bei der regelmäßigen Zeitungsrunde im Seniorenheim spricht Karin mit einer Bewohnerin: „Sie hat zu mir gesagt, dass es ihr noch nie in ihrem Leben so gut ging wie hier. Sie hat so viele schlechte Zeiten durchlebt, aber hier im Seniorenheim hat sie immer einen Ansprechpartner, ist viel unter Leuten und alle sind so nett zu ihr. Das war für mich einfach super emotional, weil man einfach gesehen hat: Sie ist unglaublich zufrieden und so dankbar, dass es Leute wie uns gibt, die ihr hier einen so schönen Lebensabend schenken!“ Diese Dankbarkeit ist auch für Christina das größte Plus in ihrem Job: „Das bringt mir wirklich so viel! Ich weiß, ich kann den Menschen helfen und derjenige dankt es mir auch – sei es nur mit einem Lächeln. Da bekommt man gute Laune und weiß, wofür man diesen Beruf macht!“

 

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Version: 1.0 - Stand: 17.04.2018

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