Für Alwin G. bin ich die beruhigende Stimme der Natur.


Im Waldkindergarten dem Alltag entfliehen.

Im Waldkindergarten dem Alltag entfliehen

Sabine – die beruhigende Stimme der Natur

„Die Kinder genießen es, einfach nichts zu haben“, umschreibt Sabine ihren frühpädagogischen Ansatz im Waldkindergarten. In solchen Einrichtungen geht es nicht um Reizüberflutung und Dauerbeschäftigung mit Spielzeug, sondern die Kinder gestalten sich ihre Tage selbst – ganz im Einklang mit der Natur. Sabine und ihre Kollegen begleiten ihre Schützlinge während dieser kleinen täglichen Abenteuer. Entscheidend ist dabei eine ausgewogene Balance zwischen Gelassenheit und Anleitung. 

Sabine kennt die „klassischen Kindergärten“, sie war selbst jahrelang mit der Leitung einer solchen Einrichtung betraut. Schon damals hegte sie Zweifel an dem Modell: „Wir hatten viele Kinder und nur einen kleinen Außenbereich, das war alles andere als ideal.“ Während ihres Mutterschutzes kam sie dann zum ersten Mal mit einem Waldkindergarten in Kontakt. Die Idee der Entwöhnung von künstlicher Unterhaltung und die Hinwendung zur Natur gefielen ihr. „Ich wusste gleich, dass die Kinder heute genau so Etwas brauchen“, erinnert sie sich. Denn mit Plastikspielzeug vollgestopfte Räume hemmen eher die Kreativität der Kinder, statt sie zu fördern.

Die Lehrer sind beeindruckt, wie aufmerksam, still und konzentriert unsere Kinder sind.

Natur vs. Reizüberflutung

„Außerdem haben die Kinder doch all das sowieso zu Hause“, erklärt Sabine. Im Waldkindergarten gibt es diese Art der Reizüberflutung nicht. „Wir versuchen mit Nichts etwas zu vermitteln“, beschreibt Sabine. Doch „Nichts“ ist hier keinesfalls wörtlich zu nehmen. Denn wie der Name schon sagt, sind die Kinder den ganzen Tag an der frischen Luft und inmitten der Natur.  Alles, was der Wald an Materialen hergibt, wird benutzt. 

Langeweile kommt dabei nie auf. „Die Kinder sind extrem fit, energiegeladen und wissbegierig“, lobt Sabine ihre Schützlinge, denen sie einiges zutraut. „Sie müssen sich schon ein bisschen durchschlagen“, sagt sie grinsend. Natürlich ist der Alltag im Waldkindergarten kein Survival-Camp, dennoch sind die Kinder ganz bewusst ein Stück weit auf sich alleine gestellt – denn sie entscheiden zu großen Teilen, wie sie ihre Zeit verbringen, was sie entdecken und was sie lernen wollen. Und das Konzept geht auf. Immer wieder bekommt Sabine Feedback von Lehrkräften, bei denen ihre Kinder einen Schulbesuch absolviert haben. „Die Lehrer sind beeindruckt, wie aufmerksam, still und konzentriert unsere Kinder sind“, resümiert sie stolz. Besonders die eigenständige Lösungsfindung imponiert den Pädagogen. 

Für Sabine sind solche Rückmeldungen nur weitere Bekräftigungen ihrer Überzeugung. Wichtig ist für ihre Arbeit auch eine gewisse Portion Gelassenheit. Die Kinder übermäßig zu behüten würde in der freien Natur nicht funktionieren, deshalb haben die kleinen Entdecker viel Freiheit, um die Umgebung auf eigene Faust zu erkunden. 

Beim Gesang gemeinsam zur Ruhe kommen

Neben der ganzen Action beim Klettern, Basteln, Rennen und Spielen, kommen die Gruppen auch immer wieder zu eher besinnlichen Treffen zusammen. Dann schlägt Sabines Stunde. Denn ihre Kinder kennen sie als Stimme und Melodie der Natur. Sie packt ihre Gitarre aus, alle setzen sich im Halbkreis um sie herum und gemeinsam beginnen sie zu singen. In solchen Momenten wird besonders deutlich, wie die Kinder im Waldkindergarten dem Stress des auch für sie schon reizüberfluteten und durchgeplanten Alltags entfliehen können.  

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