Manchmal braucht es eine Umarmung
Laut ihrer Berufsbezeichnung ist Steffi primär da, um die Einschränkung des Kindes in schulischen Belangen auszugleichen. Doch in der Realität vermischen sich natürlich Berufliches und Privates. „Die Situation der Kinder zuhause ist auch oft schwierig, wenn zum Beispiel die Eltern selbst schwer krank sind“, beschreibt Steffi. Ihr Schützling bricht deshalb manchmal in Tränen aus und braucht einfach eine Umarmung. Steffi ist in solchen Situationen selbstverständlich genauso zur Stelle wie bei Fragen zu komplizierten Matheaufgaben. Eine Art Ersatzmutter kann sie aber nicht werden, das hält sie sich auch immer wieder vor Augen. Denn das Schuljahr geht schneller vorbei als man denkt und danach müssen sich die Kinder wieder in einer neuen Situation zurechtfinden.
Steffi ist eher die große Schwester, die auch nicht zu selten für ihre kleinen „Geschwister“ mitdenkt. Wenn zum Beispiel die Glocke läutet und das Unterrichtsende verkündet, werden traditionell Hefte vom Tisch gerissen und Federmäppchen hastig in den Rucksack geworfen. Dann stürmen die Kinder ungeduldig aus dem Klassenzimmer. Auch bei Steffis Schützling ist das nicht anders. Doch leider ist er dabei in Gedanken schon anderswo und die Schultasche bleibt verwaist an der Bank stehen. Es ist dann an der großen Schwester, entweder laut hinterher zu rufen oder die Tasche selber mitzunehmen.