Im Notfall auch Seenotretter
Ein Einsatz ist Max aus seiner bisherigen Zeit als Rettungssanitäter besonders im Kopf geblieben. An einem ruhigen Montagmorgen klingelte das Telefon in der Wache. „Frau seit Tagen in der Badewanne“ – so die Beschreibung, die nichts gutes vermuten ließ. Der Nachbar hatte den Notruf gewählt, weil er aus der Wohnung ungewöhnliche Geräusche gehört hatte. Max und die Kollegen rückten aus und verschafften sich Zugang zur Wohnung. Ihnen bot sich ein skurriles Bild. In den Räumen schälten sich die Tapeten von den Wänden und hingen mittlerweile in Fetzen herab. Extreme Luftfeuchtigkeit waberte durch die Wohnung und aus dem Badezimmer drangen Rufe zu den Einsatzkräften.
Dort angekommen fanden sie die Verunglückte. Die ältere Dame saß völlig durchgeweicht und erschöpft, aber bei bester Laune in der Badewanne: „Schön, dass ihr da seid!“ Es stellte sich heraus, dass der Dame beim Versuch, aus ihrer Wanne aufzustehen, die Kniescheibe herausgesprungen war und sie deshalb im Wasser festsaß. Unangenehm war nur, dass dieser Versuch bereits drei Tage zurücklag. „Sie hat das ganze Wochenende in der Wanne verbracht“, erinnert sich Max. Immer, wenn das Wasser zu kalt wurde, drehte die Seniorin den Hahn auf und ließ heißes Wasser nachlaufen. So schuf sie auch das subtropische Klima, das ihren Tapeten so zusetzte.
Max und seine Kollegen retteten die Frau aus ihrer nassen Falle und sie wurde direkt ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde sie aufgepäppelt und untersucht. Schon nach ein paar Tagen der Erholung konnte sie nach Hause zurückkehren. Dieser Badeurlaub der besonderen Art werden weder die Betroffene, noch Max und seine Kollegen jemals vergessen. Für die Dame wurde Max zu einem waschechten Seenotretter. Genau diese Abwechslung und Vielfältigkeit ist es, die Max an seinem Beruf beim BRK so sehr schätzt. Für ihn ein echtes Plus im Job!